Über Alf Lechner

Alf Lechner (1925-2017), geboren in München, gilt als einer der wichtigsten deutschen Stahlbildhauer. In den gut sechzig Jahren seines bildhauerischen Schaffens sind mehr als 800 skulpturale Werke und über 4500 Zeichnungen entstanden. Mit fast 80 Skulpturen allein in Deutschland ist Alf Lechner einer der meist repräsentierten Bildhauer im öffentlichen Raum.

In seinem Werk geht es immer wieder um das Verhältnis von Technik und Kunst, von Rationalität und Emotionalität, von Reflexion und Prozess, von Kalkül und Zufall. Alf Lechner gründete 1999 die Alf Lechner Stiftung, eröffnete im Jahr 2000 das Lechner Museum Ingolstadt und lebte und arbeitete von 2001 bis zu seinem Tod 2017 mit seiner Frau Camilla in Obereichtstätt in Bayern.

Die Werke Alf Lechners wurden ab den 1960er Jahren einem größeren Publikum bekannt. In der Folge war er mit Ausstellungen in allen wichtigen Museen für zeitgenössische Kunst in Deutschland präsent und erhielt zahlreiche Auszeichnungen. Namhafte Kunsthistoriker wie Prof. Dr. Dieter Honisch und Prof. Dr. Armin Zweite haben ihm Studien gewidmet. Seine Arbeiten sind u.a. in der Neuen Nationalgalerie, Berlin, der Staatsgalerie Moderner Kunst, Wien, dem Lenbachhaus, München und der Zeche Zollverein, Essen, vertreten.

1962 zog Lechner mit seiner Familie nach Degerndorf am Starnberger See, verkaufte seine Firma Litema und verwirklichte seinen Traum: sein Leben voll und ganz der Kunst zu widmen. Hier entstanden die ersten Skulpturen aus Stahl. 1968 fand seine erste Ausstellung in der Galerie Heseler in München statt. 1972 erhielt er den Förderpreis der Stadt München und kurz darauf das Arbeitsstipendium des Kulturkreises, das es ihm ermöglichte, in den Werkshallen der Firma Linde AG große Skulpturen herzustellen. Der Kunstpreis der Akademie der Künste in Berlin wurde ihm 1974 verliehen, woraufhin  Ausstellungen in allen wichtigen Museen für zeitgenössische Kunst in Deutschland folgten, wie unter anderem dem Wilhelm Lehmbruck Museum in Duisburg, der Städtischen Galerie im Len­bachhaus in München, der Kunsthalle zu Kiel, der Staatsgalerie Moderner Kunst, dem Haus der Kunst München, der Neuen Nationalgalerie Berlin sowie über die Landesgrenzen hinaus wie dem Museum Moderner Kunst, dem Palais Liechtenstein in Wien sowie in Tokio.

 

1979 erhielt er den ersten Preis im Wettbewerb für zeitgenössische Skulptur „Dimension 79″ der Philip Morris GmbH. Der Erwerb und Umbau eines stillgelegten Industrie­gebäudes zu Wohnhaus und Atelier in Geretsried in Oberbayern erlaubte es ihm, neue Fertigungsmöglichkeiten für große Skulpturen zu erschließen. Es entstand sein erster Skulpturen­park im Umfeld des Ateliers. Wichtige Reisen nach Saudi-Arabien und Japan brachten ihm den ersten internationalen Auftrag, nämlich zwei Skulpturen für die King Saud University in Riyadh zu entwickeln.

1988 gewann Lechner den ersten Preis beim Wettbewerb „Stadtbildhauer im Stadtpark Schloss Philippsruhe“ Hanau. 1990 wurde ihm die Medaille „München leuchtet“ in Gold durch die Landeshauptstadt München verliehen. 1990-1991 war Alf Lechner Honorar-Professor an der Akademie der Bildenden Künste München. 1991 erhielt er den Kritikerpreis für bildende Kunst des Verbandes der deutschen Kritiker e.V. in Berlin und im Jahr darauf  wurde er mit dem „Piepenbrock-Preis für Skulptur“ ausgezeichnet. 1994 war er für zwei Monate Ehrengast in der Villa Massimo in Rom, bevor er 1995 zum ordentlichen Mitglied der bayerischen Akademie der Schönen Künste in München berufen wurde. Von 1998 bis 2002 präsentierte das Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) eine Sonderausstel­lung mit Skulpturen und Grafik von Alf Lechner in insgesamt elf Galerien/ Museen in Deutschland, Italien, Frankreich, Polen, Tschechien, Russland, und Ungarn.

1999 gründete er die Alf Lechner Stiftung mit Sitz in Obereichstätt, bevor  im Jahr 2000 das Alf Lechner Museum in Ingolstadt feierlich eröffnet wurde. Im gleichen Jahr erhielt er den Friedrich Bauer Preis für bildende Kunst. 2001 zog er mit seiner Frau Camilla von Geretsried in das ehemals Königlich Bayerische Eisen-Hüttenwerk nach Obereichstätt, wo er auf dem über 23000 Quadratmeter umfassenden Areal einen Skulpturenpark anlegte.

Weitere Informationen zu Alf Lechner finden Sie unter:
https://www.lechner-museum.de/alf-lechner

Enquiry